Kurs halten (2/3)! Wie man durch Zertifizierung die Gemeinwohlorientierung sichert

Beim zweiten Artikel der Blogreihe geht es um verschiedene Zertifizierungen als Methode und deren Vorteile für Sozialunternehmen.

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by SEND e.V., November 2, 2018
Gemeinwohlorientierung

In dieser Blogreihe beleuchten wir drei Bereiche, die es uns ermöglichen, die Gemeinwohlorientierung von Sozialunternehmen zu gewährleisten. Dieser Teil der Reihe befasst sich mit der Zertifizierung als Methode und stellt unterschiedliche Zertifikate vor.

1. B Corp

Die B Corp Akkreditierung ist eine Möglichkeit für Unternehmen auf der ganzen Welt, sich selbst und den geleisteten Impact einem rigorosen und unabhängigen Test zu unterziehen. Ausgezeichnete Unternehmen erfüllen höchste Standards in ihrem sozialen und ökologischen Handeln, ihrer öffentlichen Transparenz und der Verantwortlichkeit, Gewinne und gesellschaftliche Zielsetzungen in Einklang zu bringen. All dies muss auch rechtlich bindend in den Dokumenten des Unternehmens zum Ausdruck kommen.

Die globale Gemeinschaft von B Corps versucht, eine Kultur, in der wirtschaftlicher Erfolg neu definiert und Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, zu verbreiten.

Die Kombination aus einer Überprüfung durch Dritte, öffentliche Transparenz und rechtlicher Verpflichtung erlaubt es den Unternehmen, Vertrauen bei Kunden/Kundinnen und Partner*innen aufzubauen und eine zusätzliche Wertsteigerung zu erfahren.

Unternehmen zahlen hier, je nach Höhe des Jahresumsatzes, eine bestimmte Summe an Geld, um sich die Gemeinwohlorientierung anerkennen und zertifizieren zu lassen.

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2. Wirkt-Siegel

Das Wirkt-Siegel von PHINEO ist ein Erkennungszeichen für wirkungsvolles Engagement in Deutschland. Um das Siegel zu erhalten, müssen gemeinnützige Organisationen ein vierstufiges Analyseverfahren durchlaufen. Dieses Verfahren ist stets an eine jährliche thematische Ausschreibung gekoppelt. Die Teilnahme am Ausschreibeverfahren und die Analyse sind kostenlos.

Gemeinnützige Organisationen erhalten während des gesamten Analyseprozesses Inspirationen und konstruktives Feedback. Zudem bekommen sie neben einer unabhängigen Einschätzung der Stärken und Schwächen, Hinweise, wie man in Bezug auf Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag mit einfachen Mitteln mehr erreichen kann.

3. EU Label

Anfang Juli 2018 hat das Europäische Parlament mit mehr als einer Dreiviertel-Mehrheit dafür gestimmt, Social Enterprises mehr Aufmerksamkeit zu schenken, indem für diese ein Label geschaffen wird. 

Das Label soll zur Erkennbarkeit von Social Enterprises in Europa beitragen und ihnen gute Verfahrensweisen und Standards zertifizieren.

Zertifizierte Social Enterprises müssen dann konkrete Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. eine Anpassung an die lokale gesellschaftlichen Bedürfnisse und den regionale Arbeitsmarkt, Lösung von Problemen, die bisher vom Staat oder anderen Akteur*innen noch nicht abgedeckt sind und Gleichberechtigung der Geschlechter (auch in Führungspositionen).

Inwiefern das Label Unternehmen dabei hilft, die Gemeinwohlorientierung beizubehalten und wann es wirklich eingeführt wird, bleibt vorerst abzuwarten.

Auch die Zertifizierung erlaubt es Sozialunternehmen also, durch kontinuierliche externe und interne Prüfung, ihre Gemeinwohlausrichtung zu wahren.

Im nächsten und letzten Teil unserer Reihe wird es darum gehen, wie Sozialunternehmen die Gemeinwohlorientierung direkt in ihrer DNA verankern können und dadurch ihrer Mission treu bleiben.

Den ersten Teil verpasst? Hier geht's zum Artikel "Wie man durch Transparenz die Gemeinwohlorientierung sichert".