4. Social Enterprise & Innovation
Eine weitere Option im sozialen Sektor tätig zu werden ist, sich mit einer zündenden Idee selbstständig zu machen. Wenn diese Idee sich nachhaltig selbst finanziert und dabei ein gesellschaftliches Problem löst, spricht man von einem Social Business – in Deutschland noch eine sehr junge Bewegung.
In diesem Kapitel erfährst du:
- Wer sind die erfolgreichen Social Businesses in Deutschland?
- Was sind die wichtigsten Akteure in diesem Bereich und wer liefert die Finanzierung für dein Projekt?
- Wie kannst du in diesem Bereich freiberuflich aktiv werden?
Aber nun hier erstmal ein kleiner Überblick, was Social Business eigentlich bedeutet:
Social Business ist ein wirtschaftliches Konzept, das oft auf den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurückgeführt wird. Ziel der Geschäftsidee ist es, ein gesellschaftliches Problem zu lösen. In diesem Video erklärt er dir seine Gedanken:
Laura Kromminga hat sich Gedanken darüber gemacht, was man unter Social Business eigentlich versteht:
In deutschen wissenschaftlichen Arbeiten findet man mindestens 29 verschiedene Definitionen für Social Business. Wenn man sich tatsächlich mal hinsetzt und diese analysiert, stellt man fest, dass diese die verschiedenen Blickwinkel darstellen, in denen man ein soziales Unternehmen betrachten kann. Manche nehmen einen akteurszentrierten Ansatz, sprechen eher über den/die soziale*n Unternehmer*in und was ihn oder sie auszeichnet, während andere mehr vom Geschäft, von Innovation und Veränderung sprechen (A. Jansen, Begriffs- und Konzeptgeschichte von Sozialunternehmen; Differenztheoretische Typologisierungen).
Aber ist das wirklich hilfreich? Der deutsche Begriff "Sozialunternehmen" trägt eher zur Verwirrung bei, als dass er irgendeine Art von Klarheit bringt. Wo zieht man die Grenze zwischen Sozialunternehmen, Social Business, Sozialunternehmen, SocEnt? Und wo passt jemand wie der hochkarätige Sozialunternehmer und Nobelpreisträger Muhammad Yunus in dieses Bild, wenn er argumentiert, dass ein Sozialunternehmen niemals eine Dividende an Anleger ausschüttet?
Ein Ansatz, der gegenwärtig in der akademischen Forschung Aufsehen erregt, ist der eines Spektrums.
Auf der einen Seite gibt es traditionelle Wohltätigkeitsorganisationen, die auf soziale Leistung abzielen und durch ihre Arbeit keine Einnahmen erzielen. Auf der anderen Seite sind Unternehmen. Sie zielen nicht auf soziale Auswirkungen ab, sondern sind rein kommerziell getrieben. (Ja, das ist fraglich. Der Unterschied ist die Absicht der Kerngeschäftsaktivitäten). Der Raum dazwischen ist besetzt von Unternehmen mit einer sozialen Mission und einer Art von Einnahmen. Wenn man diese in vier Kategorien einteilt, erhält man folgendes Spektrum: