Klimawandel für eine bessere Welt

Wie wir uns(er Klima) in 2017 wandeln und alle Weltverbesserer werden.

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by Ariane Vera-Fluixá, April 27, 2017
klimawandel-anpacken

Ursprünglich erschienen 27. April 2016 

Wer, wie, was Klimawandel? Ja! Und zwar dringend! Wir müssen unser Klima wandeln, nämlich zurück zur Normalität. Und um das zu tun, müssen wir vor allem uns wandeln. Unser leichtsinniges und leichtlebiges Verhalten tut nämlich wenn überhaupt nur einer Sache gut: der Bequemlichkeit.

Sonst aber führt es nur zur, und das ist keine Übertreibung, der Zerstörung unseres eigenen Lebensraums. Wollen wir das? Nein. Also, Ärmel hochgekrempelt, es wird Zeit für Veränderung.

Worum geht es?

Das ist eine gute Frage. Information gibt es zahlreich und an allen Ecken, in solchem Überfluss, dass die guten kaum noch von den schlechten unterschieden werden können, und alle landen im Kröpfchen. Was man dagegen tun kann? Aussortieren! Filtern! Sodass die guten auch wirklich im Töpfchen landen.

Für Information aus erster Hand fragt man am besten die UN (Vereinten Nationen) selbst, die auf zahlreichen Internetseiten und Plattformen Originaldokumente, Videomaterial und Zusammenhänge erklärende Artikel zur Verfügung stellen.

Wem die Zeit zur Eigenrecherche über das politische Geschehen im Bezug auf den Klimawandel nicht gegeben ist, hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Zusammenhänge.

Was ändert sich in 2017?

The Paris Agreement on Climate Change - das Pariser Abkommen

Der politische Rahmen ist in 2017 definitiv ein deutlich anderer, als in all den Jahren zuvor. Blicken wir einmal zwanzig Jahre zurück: auf der dritten Klimakonferenz 1997 in Japan wurde der erste globale Klimavertrag beschlossen, das Kyoto Protokoll.

Der Gedanke war folgender: Je nach Entwicklungsstand des Staates variiert der prozentuale Anteil an Treibhausgasen. Sobald genug Staaten (mindestens aber 55), die gemeinsam über 55% der globalen Treibhausgasen verursachten, das Protokoll ratifizierten, würde es offiziell in Kraft treten. Die USA, als einer der größten Treibhausgasverursacher stieg unter der Bush-Administration im Jahr 2001 aus. Die Lücke füllte Russland und am 16. Februar 2005 trat das Kyoto-Protokoll offiziell in Kraft.

Das Ziel: ein Limit über Staaten zu verhängen, die gehörige Mengen an Treibhausgasen ausstoßen.

Das Problem: das Limit war eine Empfehlung. Wirklich legal gebunden war keiner. Die Unterschrift war mehr eine freiwillige Entscheidung, als eine Verpflichtung mit legalen Konsequenzen.

Ein weiteres Problem: das Kyoto - Protokoll unterscheidet zwischen entwickelten und Entwicklungsländern. Vielerorts hat sich der Entwicklungsstand allerdings verbessert und die Einstufung entspricht, nach zwanzig Jahren, nicht mehr ganz der Realität.

Beide Probleme löst das Pariser Abkommen.

Zum ersten Mal sind ausnahmslos, und ohne jegliche Einstufung, alle Staaten dazu verpflichtet, einen Plan vorzulegen, der detailliert wie sie ihren Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren werden. Diese Pläne sind die sogenannte INDCs (Intended Nationally Determined Contributions), der Beitrag eines jeden Staates die Erderwärmung nicht über die 2 Grad Celsius hinaus ansteigen zu lassen. (Übrigens allgemein und jederzeit hier abrufbar)

Der Gedanke hinter dem Abkommen: der Klimawandel ist ein globales Problem und erfordert eine globale Antwort. Da müssen alle ran.

Wir starten also in ein Jahr, in dem jeder einzelne Staat den Klimawandel nicht länger ignorieren darf. Regierungen sind dazu verpflichtet, aktiv zu werden.

Das bedeutet allerdings nicht, dass wir uns nun zurücklehnen und (Ozon-) Löcher in die (Feinstaub verschmutzte) Luft starren können. Oh nein, gewisse nicht.

Ein großes Ziel erreicht man nur, wenn alle in eine gemeinsame Richtung blicken.

Entscheidungen auf oberer Ebene müssen auf unterer Ebene gelebt werden. Es ist ein Geben und Nehmen. Was die Zivilgesellschaft lebt und einfordert, findet ein Echo auf oberer Entscheidungsebene.

Wandel geschieht auf allen Ebenen.

Was können wir uns für das neue Jahr vornehmen?

Gute Vorsätze sind nur dann gut, wenn sie nicht nur heute funktionieren, sondern auch noch morgen und übermorgen gelten. Kurz: wenn sie nachhaltig sind. Warum sie also nicht gleich nachhaltig im doppelten Sinne machen?

Die Klassiker unter den Vorsätzen:

1. Bessere Ernährung

Warum nicht eine Ernährung ausprobieren, die nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Umwelt besser ist? Den Fleischkonsum zu reduzieren zum Beispiel spart nicht nur Kalorien, sondern auch CO2.

Ein weiterer Punkt: die Fläche, auf denen Massen an Tierfutter angebaut werden, könnte für menschlichen Nahrungsanbau genutzt werden. So würde das Problem Hunger und Mangelernährung vielerorts gelöst werden.

Weniger Fleisch bedeutet mehr Leben, und zwar für alle.

2. Mehr Bewegung

Warum nicht vom Laufband raus in die Natur? Laufschuhe an und ab auf die Straße. Das erspart Abhängigkeiten von Öffnungszeiten, Fahrtwege zum Fitnessstudio (CO2!) und bringt das Bewusstsein zurück für das, was sich um uns herum befindet. Bäume zum Beispiel. Falls die jedoch im Umfeld fehlen, ist das mit Sicherheit ein Wake-Up-Call, der schnell gelöst werden kann.

Gleich mal im Internet nach einer Lösung suchen? ecosia.org ist ein Browser, der Bäume pflanzt.

3. Den Rauch mal sein lassen

Das gilt nicht nur für die Zigarette, das gilt auch für den Rauch, der aus Rohren jeglicher Art aussteigt. Warum nicht mal das Fahrrad nehmen? (Wäre auch für Punkt (2) von Vorteil.) Oder mal mit dem Zug fahren, anstatt den Flieger zu nehmen? Oder, wenn schon Autobahn, dann vielleicht den Fernbus. Oder, eine Alternative wären auch Elektroautos. Jetzt, wo es Alternativen gibt, können wir Gebrauch davon machen.

Nachhaltigkeit, und das ist ein sehr wichtiger Punkt, bedeutet nicht, dass wir in der Zeit zurück und von nun an in sehr simplen Verhältnissen leben müssen. Ökonomische Entwicklung und ein „moderner“ Lebensstandard und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch. Die Alternativen gibt es. Aber sie brauchen Unterstützung und Aufmerksamkeit, anders werden sie nie zur Normalität werden, sondern das bleiben, was sie jetzt sind: nur eine Alternative.

Über die Autorin:

Dieser Artikel wurde von Ariane Vera-Fluixá von Project Together geschrieben.