So gelingt Dir erfolgreiches Online Fundraising

Auch wenn sich in kurzer Zeit viele Menschen erreichen lassen, ist Online Fundraising oft kein Selbstläufer.

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by Carl Neuberger, June 8, 2021
Spende

Header: Bayu Prayuda via Unsplash

Die Tage der Spendenbüchsen sind gezählt. Immer mehr Vereine, soziale Initiativen, Projekte und Stiftungen möchten nicht mehr (nur) auf der Straße oder via Brief, sondern kostensparend und effektiv im Internet Spenden sammeln und Unterstützer*innen mobilisieren. Sogar große Firmen greifen auf diese Methode zurück – so hat z.B. der Münchner Mobilitätsanbieter Sono Motors den Rekord gebrochen, als das Team 53 Millionen Euro auf diese Art und Weise zusammenbekommen hat.

Auch wenn sich über das Internet innerhalb von kurzer Zeit viele Menschen erreichen lassen, ist Online Fundraising aber oft kein Selbstläufer. Einfallsreichtum, klare Kommunikation und das Nutzen der richtigen Werkzeuge sind das A und O des Online Fundraising. Aus diesem Grund sind hier unsere Top 5 Tipps, wie Dein Online Fundraising ein Erfolg wird:

1) Vorbereitung - Augen auf bei der Wahl der digitalen Werkzeuge!       

Online Fundraising bietet die Möglichkeit, für Deine Unterstützer*innen den Weg zur Spende enorm zu vereinfachen. Eine Online-Spende kann dabei über verschiedene Wege ausgelöst werden. Besonders häufig werden beim Online Fundraising Spendenformulare auf der Website der Organisation, Spendenportale und Spendenaktionen genutzt.

Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, die (teilweise kostenlose) Tools fürs Online Fundraising zur Verfügung stellen (wie z.B. betterplace.org, FundraisingBox oder Startnext). Ehe Deine Organisation sich für einen Anbieter entscheidet, sollten unbedingt die genauen Anforderungen an das Fundraising-Tool definiert werden, wie z.B.:

  • Welche Form sollte das Fundraising haben, ausschließlich über die Homepage oder auch über eine Projektseite auf einer Spendenplattform?
  • Welche Zahlungsmöglichkeiten möchtest Du Deinen Spendern anbieten?
  • Ist ein Budget für kostenpflichtige Tools eingeplant oder möchtest Du ausschließlich kostenfreie Tools benutzen?
  • Wie wichtig ist der direkte Zugang zu Spenderdaten?
  • Wer soll die Spendenbescheinigung ausstellen? Der Anbieter oder Deine Organisation?
  • Soll das Tool auch auf dem Tablet oder Smartphone gut aussehen?

2) Das digitale Unterstützernetzwerk – baue Beziehungen auf und pflege sie

Du möchtest möglichst viele Menschen mit Deiner Botschaft erreichen und dazu bringen mitzumachen. Spender*innen zu finden und sie an die eigene Organisation zu binden, ist Beziehungsarbeit und die findet auch beim Online Fundraising oft offline statt: Bei Konzerten, Stadtfesten, Messen, Aktionen – Du weißt am besten, wo Du Deine Zielgruppe findest und ansprechen kannst. Motiviere sie, Deinen Newsletter zu abonnieren (hier kann es reichen, eine Liste zum Sammeln der E-Mail-Adressen auszulegen), Facebook-Fan* oder Twitter-Follower*in zu werden. Informiere sie regelmäßig über die Arbeit Deiner Organisation und Deines Projekts. Wichtig ist, wo und wie Du sie persönlich digital erreichen kannst.

3) Der Spendenaufruf – beantworte die potenziellen Fragen der Spender*innen!

Spendenaufrufe – ob in Form eines Newsletters, Facebook-Posts oder Videos – sollten kurz und knapp sein und die potenziellen Fragen der Spender*innen beantworten.

Wofür?

Zeige, wie die Spenden eingesetzt werden sollen. Lieber konkrete Angaben als große Zahlen. Lieber „eine Winterjacke für 30 Euro hilft einem*einer Obdachlosen, diesen Winter zu überleben“ als „Ihre Spende hilft den über 5.000 Menschen, die auf der Straße leben“. Mach den Leuten deutlich, dass auch eine kleine Spende einen Unterschied macht.

Warum jetzt?

Gibt es einen Notfall, einen Termin, eine Deadline?

Warum ich?

Stell einen Bezug zu den Spender*innen her. Emotionalisiere. Nutze Bilder und Geschichten.

Der Vorteil am Online Fundraising ist, dass Du relativ problemlos (z. B. durch Klick- und Link-Tracking) nachvollziehen kannst, welcher Deiner Spendenaufrufe am effektivsten war, über welchen Kanal Du die meisten Unterstützer*innen erreicht und Spenden generiert hast. Nutze dieses Wissen! Werte aus, welcher Deiner Spendenaufrufe am effektivsten war und nutze diesen Kanal verstärkt.

4) Danke sagen – persönlich, schnell und kreativ

Zeig Deinen Spender*innen, dass ihre Spende zählt und wo sie einen Unterschied macht. Sag danke und gib Deinen Unterstützern und ihren Spenden damit Sinn. Das ist seine*ihre Belohnung, die sie*ihn motiviert, dich auch weiterhin zu unterstützen. Nutze die Möglichkeit der schnellen Kontaktaufnahme mit Deinem*r Spender*in, die Dir die meisten Online-Spendenplattformen mit wenigen Klicks ermöglichen! Danke schnell, persönlich und kreativ – zum Beispiel mit einem kurzen persönlichen Video, in dem Du Deine*n Spender*in namentlich feierst.

5) Verbreiten – mach deine Spender zum Multiplikator

Deine Unterstützer*innen sind wertvoll. Und zwar nicht nur, weil sie für Deine Organisation spenden.

Mit dem Internet kann jeder engagierte Nutzer*innen zum Botschafter eines sozialen Projekts werden. Entscheidend dafür sind seine Überzeugung und ein soziales Netzwerk, über das er viele Menschen erreicht. Aus einfachen Spender*innen werden so Multiplikatoren und Fundraiser*innen.

Motiviere Deine Unterstützer*innen, das Anliegen Deiner Organisation zu verbreiten, indem sie Nachrichten auf Twitter retweeten, auf Facebook Freund*innen von ihrer Spende erzählen oder selbst eine Spendenaktion starten. Anlässe für eine eigene Spendenaktion gibt es viele: der eigene Geburtstag, ein Jubiläum, ein Marathon etc.

Mehr Tipps im Praxishandbuch Online Fundraising.

#OldiebutGoldie
#Ursprünglich erschienen am 05.10.2016