„Das hätte ich sonst nicht gemacht“

Mit dem Mentoring-Programm für junge Frauen von MentorMe berufliche Ziele erreichen.

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by Nora Beckmann, September 16, 2019
Beatrice und Dirk

Egal ob nach Studienabschluss, bei beruflicher Neuorientierung, auf dem Weg zur Führungskraft oder bei der Umsetzung der eigenen Geschäftsidee: Immer wieder gilt es, Entscheidungen für die berufliche Zukunft zu treffen, Ziele zu verfolgen oder eigene Perspektiven und Handlungen zu hinterfragen. Die vielen Herausforderungen können schon mal überfordern. Das Mentoring-Programm von MentorMe unterstützt Frauen auf ihrem beruflichen Weg. Ihr wollt wissen, was ein erfolgreiches Mentoring bewirken kann? Wir haben bei Beatrice und Dirk, einem Mentoringteam, nachgefragt.

Mit einer Teilnahme am Mentoring-Programm von MentorMe, dem Mentoring-Programm für Frauen, steht für 12 Monate ein*e erfahrene*r Mentor*in an deiner Seite und begleitet dich bei deiner persönlichen Entwicklung. Neben dem Mentoring bietet das Programm über 100 Netzwerkveranstaltungen pro Jahr, eine 1200 Personen starke Community mit spannenden beruflichen Kontakten und exklusivem Austausch sowie verschiedene Trainingsangebote, z.B. in den Bereichen Rhetorik oder Verhandeln. Dein Mentor oder deine Mentorin wird dabei auf Grundlage deiner individuellen Bedürfnisse und Ziele für das Mentoring-Programm im Rahmen eines Matchingprozesses ausgewählt und bringt jene Erfahrungen mit, die dich in deiner Situation weiterbringen.

Bereits zum fünften Mal startet MentorMe im November 2019 in ein neues Programmjahr. Jetzt kann man sich hier anmelden, um bei der Matchingrunde am 30. September dabei zu sein und eine*n eigene*n Mentor*in zu bekommen.

Was war eure Motivation, Teil von MentorMe und Mentor bzw. Mentee zu werden?

Dirk: In meiner Position und mit meiner Erfahrung traue ich mir zu, Leute zu unterstützen und glaube, dass ich sie auf ihrem Weg gut begleiten kann. In klassischen Karrieresituationen kommen Frauen oft zu völlig anderen Schlüssen als Männer, daher möchte ich meine Eindrücke im Rahmen des Programms von MentorMe weitergeben. Darüber hinaus habe ich viele Frauen erlebt, die in Entscheidungssituationen sehr lange gezögert haben, und gerade das Treffen von Entscheidungen ist oftmals auch ein Teil von Erfolg. Ich glaube daher, dass man Frauen auch damit unterstützen kann, eine vielleicht eher männliche Sicht und Vorgehensweise deutlich zu machen bzw. zumindest zu verstehen.

Beatrice: Ich hatte schon länger geplant, mein eigenes Business zu starten. MentorMe war daher in doppelter Weise spannend für mich: Als Teil meiner Gründungsidee habe ich auch einen Matching-Prozess geplant und wollte daher mal gucken: „Wie machen die das?“ Gleichzeitig fand ich auch die Idee toll, einen Mentor oder eine Mentorin zu haben – v.a. da ich schon länger an der Idee dran war und noch nicht richtig wusste, wie ich sie nun richtig umsetze und welche Schritte nun konkret anstehen. Ich habe mir somit konkret für die Umsetzung meiner Gründungsidee einen Mentor oder eine Mentorin gewünscht, der oder die mir da zur Seite stehen und mich mit der eigenen Erfahrung begleiten kann.

Beatrice Grundheber (37) ist Co-Founderin der Plattform HelloCareer, über welche sie ein individuelles Matching für Ratsuchende mit professionellen Berater*innen und Karrierecoaches anbietet. Die Plattform ging im August 2019 online. Daneben ist Beatrice als selbstständige Digitale Marketerin für diverse Unternehmen tätig.

Dirk Schuran (41) ist CSO & Mitglied der Geschäftsleitung der COMATCH GmbH. Das Unternehmen bietet einen Marktplatz, der Unternehmen und freie Berater*innen zusammenbringt. Dirk bringt darüber hinaus jahrelange Erfahrungen aus verschiedenen Leitungspositionen bei unterschiedlichen Verlagshäusern in sein Engagement als Mentor bei MentorMe ein. Daneben ist er Präsident der Alumnivereinigung der HHL Leipzig Graduate School of Management.

Bea, woran hast du erkannt, dass Dirk ein passender Mentor für dich ist? Was waren deine ersten Gedanken und Gefühle, nachdem du dein Match erhalten hast?

Beatrice: Ich habe ihn natürlich zuerst mal gegoogelt und wollte wissen: „Wer ist denn das?“ Darüber habe ich dann einen Artikel gefunden, in dem über COMATCH geschrieben wurde. Mittlerweile ist das Unternehmen ja sehr viel in den Medien und wurde als eins der zehn besten Start Ups in Berlin genannt. Da COMATCH ja Unternehmensberater und Unternehmen über einen Matching-Prozess zusammenbringt und Dirk damit in seiner Position und mit seinen Erfahrungen total gut zu meiner Gründungsidee passte, empfand ich es direkt als perfektes Match. Da habe ich natürlich kein Veto eingelegt (lacht).

Wie sah euer erstes Treffen dann aus? Wie läuft euer Mentoring jetzt ab?

Beatrice: Ich war tatsächlich ein bisschen aufgeregt, was für mich sonst eigentlich nicht typisch ist. Wir haben uns das erste Mal in einem Café im Prenzlauer Berg getroffen und treffen uns seitdem meistens bei Dirk im Unternehmen für ca. eine Stunde. Unsere Treffen sind meist ziemlich genau getaktet, aber in der Stunde gibt es dann sehr viele Informationen für mich. Da ich natürlich immer etwas schaffen und umsetzen will von seinem Input bis zum nächsten Treffen, finden diese nicht ganz regelmäßig einmal im Monat statt. Bisher habe ich tatsächlich alle Tipps und Hinweise umgesetzt, die ich von Dirk erhalten habe. Ich nehme also die ganz unterschiedlichen Tipps wirklich sehr ernst- von neuer Literatur im Bücherregal bis zur Suche einer Geschäftspartnerin für die Gründung. Außerdem trage ich viele von seinen Anekdoten und beruflichen Erfahrungen auch weiter, da sie einfach auch wertvoll für meinen Bekanntenkreis sind.

Dirk: Ich haue also regelmäßig einfach eine Stunde drauf (lacht). Nein, vielmehr sehe ich meine Aufgabe schon darin, Bea Herausforderungen in Form von neuen Blickwinkeln und Perspektiven zu geben, die ich aufgrund meiner Erfahrungen einbringen kann. Manchmal sind das dann eben auch „Business-Heini“ -Kommentare, wenn ich mein betriebswirtschaftliches Wissen einbringe.

Bea, du hast ja ein sehr konkretes Ziel – das Vorantreiben deiner Gründungsidee - mit dem Mentoring verfolgt und dazu wertvolle Unterstützung erfahren. Wie viel näher bist du deinem Ziel der tatsächlichen Gründung nun gekommen? Welche Erfolge konntet ihr feiern?

Beatrice: Die Seite zu meiner Geschäftsidee ist nun entwickelt und im August online gegangen. Mein Ziel habe ich somit erreicht und das gesamte Mentoring war sehr erfolgreich für mich. Durch Dirks Input wurde ich offener und flexibler für andere Ideen und neue Sichtweisen. Dadurch habe ich auch meine Pläne nochmal geändert, z.B. mit dem Entschluss, dass ich eine Geschäftspartnerin suche und das Unternehmen dann auch 50:50 teile. Dabei war es auch gut, dass es Sichtweisen zusätzlich zu Meinungen aus meinem Familien- und Freundeskreis sind.

Dass meine Seite nun wirklich online ist, ist natürlich ein Riesenerfolg für mich. Aber es sind vor allem auch die vielen kleinen Tipps, die das Mentoring für mich erfolgreich machen. Jetzt mit einer Geschäftspartnerin zusammenzuarbeiten, ist eine ganze andere Situation als vorher und ich weiß nicht, ob ich das gemacht hätte, wenn ich nicht Mentee bei MentorMe gewesen wäre. Darüber hinaus werden viele seiner wertvollen Hinweise auch in den zukünftigen Aufbau der Seite fließen und Einfluss auf die Art der Führung des Unternehmens haben, auch das sind weitere Erfolge für mich. So einen Input hätte ich allein aus meinem schon bestehenden Netzwerk heraus einfach nicht erhalten.

Dirk, du hast Bea in dieser intensiven Zeit begleitet und unterstützt. Gab es auch für dich als Mentor spannende neue Eindrücke und Perspektiven, die vielleicht auch deinen Berufsalltag bereichern?

Dirk: In der Firma, in der ich jetzt seit 4 ½ Jahren arbeite, bin ich nicht seit ganz von Anfang an dabei und habe mich daher mit manchen Sachen nicht auseinandergesetzt, die ich jetzt bei Bea miterlebe. Das ist eine sehr interessante Perspektive und ich fand ihre Gedanken und Gedankengänge zu manchen Schritten wirklich sehr spannend. Diese Idee, alleine zu gründen, ist so ein Beispiel. Da machen meiner Meinung nach viele Start Ups einen Fehler, denn im Team und somit mit unterschiedlichen Perspektiven wird es meist erfolgreicher. Gemeinsam mit ihr jetzt an der Idee zu feilen, ist ein Prozess, den ich in meinem Unternehmen nicht mitgemacht habe und daher war das auf jeden Fall auch für mich sehr inspirierend.

Wem würdet ihr das Mentoring-Programm von MentorMe noch empfehlen?

Beatrice: Ich glaube, wir alle können Mentorinnen und Mentoren in unserem Berufsleben gebrauchen. Das ist unabhängig von der beruflichen Situation und auch vom Geschlecht. MentorMe fand ich großartig und es hat mir sehr geholfen. Wenn ich da in meinem Freundeskreis schaue, könnten sehr viele dieses Programm gebrauchen, um ein Jahr mal begleitet zu werden und neue Sichtweisen gespiegelt zu bekommen. Oftmals fehlt einfach das Netzwerk und viele wünschen sich daher auch Unterstützung- ganz egal ob sie am Anfang des Berufslebens oder Mitte/Ende 30 sind. Niemand lernt je aus und Mentoring ist eine einfache Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und dazu zu lernen. Außerdem finde ich das MentorMe-Netzwerk toll, was sich darüber ja auch aufbaut: Wir geben uns gegenseitig Empfehlungen, Vernetzen uns, teilen Jobangebote und Erfahrungen und natürlich die großartigen Veranstaltungen- das ist ein großer Mehrwert für alle Frauen.

Dirk: An einem Programm wie MentorMe teilzunehmen ist ein guter Weg, denn in einer Firma muss man manchmal vielleicht auch das Glück haben, von irgendwem gesehen zu werden. Das kann man zum Teil nur schwer steuern. Ein aufgesetztes Programm innerhalb einer Firma kann daher auch scheitern, wenn eine Person zwar die Rolle annimmt aber sie nicht wirklich ausfüllt und unterstützt. Unabhängig von beruflichen Entscheidungen kann das Mentoring auch helfen über Ziele, Selbstverwirklichung usw. zu reflektieren und dadurch weiterzukommen. Ich muss wissen, was eigentlich meine Leidenschaft ist, um daraus konkrete Ziele abzuleiten. Sehr viele Personen können keine konkreten Ziele benennen oder wissen nicht, wo sie z.B. in fünf Jahren stehen wollen.

Was war eure größte „Perle“ aus eurer Zeit als Mentoring-Tandem?

Beatrice: Mein größter Erfolg ist, dass wir jetzt wirklich online sind. Das hätte auch so irgendwann geklappt und hat jetzt auch etwas gedauert, aber das Beste dahingehend waren wirklich die neuen Perspektiven darauf. Vor allem bei meinem Gedanken, ich müsste immer alles alleine machen, hat er mir ein bisschen die Augen geöffnet. Das ist mein größter Gewinn für mein Unternehmen, das ich jetzt eine sehr starke Persönlichkeit an meiner Seite habe, mit der ich es gemeinsam groß machen möchte.

Dirk: Für mich ist es jetzt eine schöne Belohnung zu hören, was Bea aus unserer Zeit alles mitgenommen und wie viel ihr der Input bedeutet hat.