Position & Berufsbild
Das Spektrum der sich im deutschen Impact-Sektor eröffnenden Rollen wächst von Tag zu Tag. Egal welche Ausbildung du hast, ob Ingenieur*in, Informatiker*in, Kaufmann oder -frau, Dachdecker*in, Logistiker*in oder Social Media Guru – der soziale Bereich braucht Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Fachwissen.
Gelernte Dachdecker*innen werden beispielsweise in der Schulung von Menschen in Afrika oder Indien benötigt, um neuen Wohnraum zu schaffen. Logistiker*innen werden in der Geflüchtetenhilfe benötigt, um Hilfsgüter besser zu koordinieren und an Orte zu bringen, wo diese benötigt werden. Informatiker*innen werden in der Bildung benötigt, um der Jugend einen sensibleren Umgang mit digitalen Medien beizubringen und neue Möglichkeiten aufzuzeigen.
Diese Links führen dich jeweils zu aktuellen Stellenanzeigen für diesen Bereich:
- Buchhaltung
- Administration
- Campaigning
- Communications
- Community Management
- Design
- Event Management
- Fundraising
- HR
- Marketing
- Projekt Management
- Forschung
- Vertrieb
- Web Development / IT
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Hier drei spannende Jobprofile im sozialen Sektor:
Profil Campaigner*in:
Wie es der Name schon sagt, sind Campaigne*innen dafür zuständig Kampagnen für relevante zivilgesellschaftliche Themen (zum Beispiel für Tierschutz gegen Pelze in der Modeindustrie) zu konzipieren und zu vermarkten. Eine Kampagne hat ein konkretes Ziel und ist zeitlich begrenzt. In Deutschland gibt es bisher noch kaum formalisierte Ausbildungen für Campaigner*innen.
Günter Metzges-Diez hat das Kampagnennetzwerk Campact gegründet und 13 Jahre lang als einer von drei Geschäftsführern geleitet. Hier erklärt er, was Campaigner*innen können müssen, um erfolgreich zu sein:
- Gerade, weil es keine Ausbildung gibt, spielt Erfahrung in vergleichbaren Themenfeldern in Einstellungsgesprächen eine immense Rolle. Hast Du bereits Erfahrung in haupt- oder ehrenamtlicher Kampagnenarbeit gewonnen? Weißt Du, worauf es dabei ankommt? Stallgeruch spielt eine nicht unwesentliche Rolle.
- Ein wichtiger amerikanischer Begriff ist Purpose und ist ins deutsche nur schwer übertragbar. Es geht darum, Dir bewusst zu sein, was Dich antreibt und wie Du Dich aus Deinem tiefsten Inneren mit der Aufgabe der Stelle verbinden kannst. Willst Du die Organisation unterstützen, um das Ziel der Stelle zu erreichen? Oder bewirbst Du Dich, um im Rahmen der Stelle die Kraft der Organisation für Deine Mission nutzen zu können, die zufällig dem Profil der Stelle gleicht?
- Politische Analyse: ein politikwissenschaftliches oder journalistisches Studium ist sicher hilfreich. Jenseits davon geht es aber vor allem um die Fragen: Kannst Du aus der Sicht anderer politischer Akteur*innen denken? Kannst Du die eigenen Ziele verständlich formulieren und auf real existierende Chancen herunterbrechen? Kannst Du die wichtigsten Einflussfaktoren einer komplexen Umwelt mit diversen Akteur*innen benennen und kannst Du im Spannungsfeld von Zielen, Umwelt/Kontext und eigenen Ressourcen einen begründeten Strategie- und Maßnahmenvorschlag machen? Und noch viel wichtiger: bist Du bereit, denselben sofort wieder zu verwerfen oder zu ändern, wenn sich neue Aspekte ergeben?
- Kannst Du Geschichten einer besseren Zukunft erzählen und damit andere Menschen begeistern und überzeugen? Kannst Du verstehen, was je die gegnerische und was Deine Geschichte reizvoll macht? Siehst Du die Brüche in der eigenen und der gegnerischen Erzählung? Weißt Du, welche Rolle Du selbst in der Erzählung spielst?
- Kannst Du Konflikt? Bist Du bereit, je nach Erfordernis die Rolle der Expertin oder des Ideengebers mit der der Spielverderberin und der Nervensäge zu tauschen? Bleibst Du auch in einer direkten Konfrontation mit politischen Gegner*innen gelassen, aber standhaft? Kannst Du einen Konflikt bewusst eskalieren, ohne Dich selbst mitreißen zu lassen und die politischen Gegner*innen zu verteufeln?
- Campaigner*innen sind Expert*innen für politische Strategie, Konfliktdynamiken und Erzählungen. Sie sind in der Regel nicht die Fachexpert*innen für ein Thema. Als Campaigner*in ist es Deine Aufgabe, die notwendigen, realitätsverändernden Verbindungen zwischen Akteur*innen, Organisationen, Prozessen, Erzählungen und Inhalten zu schaffen.
- Last but not least geht es um Social Change Leadership: kannst Du eine Vision von Veränderung Wirklichkeit werden lassen, in dem Du dich selbst, das eigene Team oder die eigene Organisation, die eigene soziale Bewegung und Bündnispartner*innen und nicht zuletzt politische Entscheidungsträger*innen von der beinahen Unausweichlichkeit Deiner Vision überzeugst?
Meht Tips von ihm zu diesem Thema findest du hier.
Jobmöglichkeiten im Campaigningbereich gibt es viele, zum Beispiel bei Campact, AVAAZ, Attac, abgeordnetetenwatch.de oder auch Change.org.
Weiterführende Informationen zum Berufsbild und Tätigkeitsfeld bietet außerdem der Leitfaden für inklusives Campaigning. Zudem gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und Veranstaltungen für (angehende) Campaigner*innen.
Profil Fundraiser*in:
Auch hier ist der Name Programm: simpel erklärt, sammeln Fundraiser Ressourcen ein, um Projekte zu finanzieren oder umsetzen zu können.
Diese Skills sollte man mitbringen:
- ausgeprägte Kommunikationskompetenz
- Organisation von Events wie bspw. Spendengalas oder Benefizveranstaltungen
- Anwendung von Online-Fundraising Instrumenten
- Vernetzung und Kontaktpflege mit relevanten Personen
- Anstragsstellung und Verwaltungskompetenz (Spendenquittungen uvm.)
Jobmöglichkeiten gibt es in jeder gemeinnützigen Organisation, die auf Spendengelder angewiesen ist. Der Deutsche Fundraising Verband informiert ausführlich zum Berufsbild des Fundraiser/-in.
Zudem bietet Euroconsult eine Ausbildung zum EU Fundraiser an – mehr dazu bei den Aus- und Weiterbildungen.
Profil Crowdfunding Manager*in:
Als Crowdfunding Manager*in hat man die Aufgabe eine Startfinanzierung für ein Projekt aufzubringen und Kampagnen zu planen. Crowdfunding bietet als moderne Finanzierungsform vielfältige Chancen für Existenzgründer, Start-ups und Projekte.
Diese Skills sollte man mitbringen:
- Theoretisches und praktisches Wissen zum Thema Crowdfunding
- Grundlagen der Medienarbeit und Kampagnenplanung
- Rahmenbedingungen
- Projektmanagement
- Vernetzung und Kontaktpflege mit relevanten Personen
Die IHK Akademie München bietet hierzu eine Weiterbildung an, um sich zum/r zertifizierten Crowdfunding Manager*in ausbilden zu lassen. Zudem hat Startnext ein Handbuch Crowdfunding- Schritt für Schritt herausgegeben – Prädikat empfehlenswert.
Im Kapitel Aus- und Weiterbildungen findest du verschiedene Fortbildungen und Ausbildungsmöglichkeiten für verschiedene Berufsbilder im sozialen Sektor.
Umso spezialisierter du dir eine Nische suchst, dich bildest und Expert*in wirst, umso gefragter bist du im sozialen und nachhaltigen Bereich. Accountants und Web Developer sind immer gefragt. Durch einen Berufseinstieg im privaten Sektor kann man viel lernen und die nötigen Kenntnisse und Kompetenzen gewinnen, um damit viel Gutes zu bewirken.